Maxvonthane hat geschrieben:..und ich dachte das es die Seite gar nimmer gibt!
Mein Lieber Herr Gesangsverein, mittlerweile wirds peinlich was der durchschnittliche Fussballfan in Sachen Politik zu Posten hat bzw. wie Kritiklos man irgendwelche Texte als lesenswert erachtet.
btw. unzensiert ist keine Seite aus Österreich, die Seite wurde nur in D vom Netz genommen und in AT sind die Gesetze ein wenig anders was Volksverhetzung betrifft.
Mittlerweile wundert mich der hohe AfD Anteil unter Fussballfans wirklich nicht mehr!
Ich glaube nicht unbedingt dass wir in dem Fall einen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass wir uns auf einer an Fußballfans gerichteten Platform bewegen und den Inhalt der politischen Äußerungen herstellen müssen. Ich glaube vielmehr dass die wenig repräsentative Meinungsverteilung damit begründet liegt, dass wir uns im Internet befinden. Dort herrschen allgemein manchmal andere Regeln, der hohe Zuspruch in der Umfrage zur Piratenpartei kann man damit auch erklären. Gutes Beispiel übrigens wie weit Meinung der Öffentlichkeit und des Teils der Bevölkerung die sich im Internet bewegen (wofür es im Französischen das schöne Wort "Internaute" gebe) auseinandergehen, ist der republikanische zweifacher Präsidentschaftskandidatskandidat Ron Paul.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ron_Paul
Alles dies ist jetzt übrigens ohne Wertung gedacht, ich will hier nichts und niemanden anklagen noch gutheißen.
Aber wo wir im Anffangsthema doch bei den Grünen waren, muss ich auch noch etwas beitragen.
Denn kurz nach der Bundestagswahl haben diese (und auch die Politologen) versucht sich Ihren eigenen "Misserfolg" zu erklären. Manche können sich vielleicht noch erinnern, da hieß es einerseits, sie hätten zu sehr auf Steuererhöhungen gesetzt oder auch ihre Kernthemen, also Umweltschutz und auch Menschenrechte, zu sehr vernachlässigt. Manche meinten auch sie hätten zu sehr "Oberlehrer" gespielt, punkto "Veggie-Day". All das halte ich aber für falsch. Die teilweise sehr guten Umragewerte der Grünen gingen schon lange zurück, weit bevor sie ihr Wahlprogramm verabschiedeten. Noch dazu ist es interessant zu wissen, dass laut einer Umfrage 65 Prozent der Deutschen höhere Steuern für höhere Einkommen gutheißen würden. Und der Veggie-Day... ganz im Ernst. Soweit ich weiß ist es gang und gäbe in bayerischen Kantinen, dass am Freitag kein Fleisch gereicht wird. Wo wäre hier also überhaupt der Kritikunkt, wenn sich nichts ändern würde?
Nein ich behaupte der Knackpunkt ist viel perfider. Meines Erinnerungsvermögens nach waren die Grünen bis etwa ein halbes Jahr nach Fukushima im Höhenflug. Es sah aus als könnten sie in Bayern Zweite Kraft werden, im Bund konnten sie sich quasi der drittstärksten Fraktion sicher sein. Aber dann ebbte der Höhenflug ab. Was war also geschehen?
Einige mögen sagen, die Grünen hätten einfach nur über ihrem Potential gelebt zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht ein bisschen. Aber meines Erachtens ist ihr Hauptproblem die Energiewende gewesen. Denn diese wurde von der Regierung durchgeführt, bekanntlich mit durchwachdenem Erfolg. Allerdings schaffte es Altmaier sehr geschickt, diese als ein grünes Projekt erscheinen zu lassen... zumindest indirekt. Wir erinnern uns an den Streit um die Ökostromumlage. Altmaier wollte sie abschaffen (m.E. zu recht) und die Grünen liefen Sturm. Argument: Die Solarindustrie und allgemein grüne Unternehmen würden zugrunde gehen. Damit machten sie sich quasi zur Partei der "Ökostromlobbyisten", also der Sorte Unternehmen und Menschen, welche auch Windräder in Landschaften stellen. Für manche (wie auch mich) kein Problem, andere meinen der Klimaschutz würde dem Naturschutz gegenüberstehen. Man spielt dieses Argument aus, und eine Vielzahl von Menschen laufen plötzlich Sturm gegen geplante Windräder in der Umgebung, da sie die Landschsft verschandeln, und am Stammtisch riecht man eine Verschwörung vonseiten Unternehmen, welche auf nachhaltige Energien setzen. Und diese Firmen werden bekanntlich von den Grünen protegiert. Wen wundert es da dass dieselbe Partei in der Bevölkerung an Rückhalt verliert? Noch dazu konnte Altmaier beim Thema Netzaufbau ebenfalls genüsslich auf Trittin zeigen, welcher sich ja seinerzeit schon darum hätte kümmern sollen. Und da kann man ihm nichtmal widersprechen.
Die Grünen haben sich die Schlappe trotzdem selbst eingebrockt, sie hätten sich nur stärker von der Energiewende so wie sie stattfindet abgrenzen sollen. Einfach auf die Kerbe drücken sollen, anprangern sollen, dass trotz eines Überangebots an Strom die Preise steigen, dass Bauern Scheunen bauen, nur um sich Solarzellen drauf zu pflanzen und dass auf die Bevölkerung zu wenig gehört wird. Und den Teil an der Energiewende, der nicht funktioniert, und an dem sie tatsächlich verantwortlich sind ausbessern lassen. All das haben sie nicht gemacht, sie wirkten wie die Partei, die als einzige im Land die Energiewende, so wie sie ist einfach fortführen würden. In diesem Punkt haben sie den Wahlkampf einfach 2 Jahre lang verschlafen und jetzt müssen sie sich eigentlich wundern, dass es zu 8,6 Prozent der Stimmen gereicht hat... und vielleicht sogar mitregieren.
Anm.: Diese Zeilen wurden von jemanden geschrieben, der den Grünen eigentlich sogar nahesteht.
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