HZ hat geschrieben:Also, wer gestern Blickpunkt Sport mit Koch gesehen hat, weiß, dass der DFB nicht viel verstanden hat....
Zur Zerstückelung der Spieltage:
Koch: auch die Fernsehzuschauer sind Fans und haben Rechte.
Kein Wort von uns, die reisen müssen, Arbeitsbefreiungen brauchen etc.
An den Transfersummern sind andere Schuld,
gegen Gesetze kann man auch nichts machen etc.
Ich befürchte, das mit dem Dialog wird nichts....
Klar wird nix aus dem "Dialog" mit dem Fußvolk.
Der nette Verbands-Onkel wird den kleinen Leuten nochmal langsam und in Ruhe erklären, warum der eingeschlagene Weg ALTERNATIVLO$ ist und letztendlich (völlig selbstlos) nur zum Wohle und Vorteil der echten (zahlenden) Fans ist.
Es kann nur so funktionieren wie der Verbands-Pate es vorlebt - jeder andere Weg würde alles gnadenlos zum Einsturz bringen!
Wir kennen die Slogans "Too big to fail", "notleidende Banken" etc.
Und wenn uns die DFL den Liga-Spieltag auf 7 Wochentags-Häppchen kredenzt und die ohnehin nicht mehr haltbaren, stark subventionierten und gefährlichen Stehplätze leider abgeschafft werden, spätestens dann hört man die nächsten seifigen Sprechblasen, wie sie gestern zu hören waren...
Hatte ja der Schlauberger Niersbach vor ein paar Jahren bereits zusammen mit dem Innenminister Friedrich eifrig daran gemauschelt eine Gesetzesgrundlage zum Verbot von Stehplätzen zu schaffen, da braucht der Koch jetzt nicht so scheinheilig tun "wir wollen die Stehplätze unbedingt halten"...
Auch das vom Verband medial angekurbelte Kriminalisierung-Gespenst "Ultra" dient hier seit Jahren als bewusster Anzünder!
Iarwain hat geschrieben:
Ich teile deine Einschätzung. In einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung, wie diese, in der wir jetzt leben, ist irgendwann eine Weiterentwicklung des Sports nur über eine krasse Konkurrenz sowie eine übermäßig ausgeprägte Kapitalisierung jeglicher Bereiche der vormaligen Vereinsstrukturen möglich. Die Funktionäre sind nur die Verwalter des ganzen, im Großen und Ganzen geht es auch hier um Investitionen. Nicht umsonst hat man mittlerweile das Gefühl, dass die Nationalmannschaft zu aller erst Werbemodels der deutschen Großkonzerne und nebenbei Fußballer sind.
So sehe ich das auch.
Das Big Business kennt keinen "Dialog" zum Non-Business.
Der Weg kann nur über beharrlichen Ungehorsam zu Teilerfolgen führen!
(siehe DFB-Grußbotschaften, die die unbescholtene Sky- und Werbe-Kundschaft irritieren / Flugblattaktionen die auch "normales" Publikum erreichen / Fans in England, die Sitzplätze zu Stehplätzen umwandeln etc...)
Schlimm ist nur, dass solches Wischi-Waschi-Beschwichtigungs-Geschwafel wie von Koch gestern ("wir wollen ja jetzt den Dialog", "es liegt allein an den Ultras", blablablub) ausreicht, um viele unbedarfte Schäflein in Stadien u. Wohnzimmern wieder in den Dornröschen-Schlaf zu wiegen...