Hoeneß platzt der Kragen

Alles, was nichts mit dem Lieblingssport zu tun hat.

Moderator: Alle Moderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Leo_d84
Benutzer
Beiträge: 867
Registriert: Di, 29.06.04, 18:57
Wohnort: Regensburg

Hoeneß platzt der Kragen

Beitrag von Leo_d84 » Di, 13.11.07, 18:21

Bild

Attacke gegen Bayern-Fans
Uli Hoeneß platzt der Kragen




München (RPO). Eigentlich ging es bei der Jahreshauptversammlung des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München am gestrigen Montag harmonisch zu. Karl-Heinz Rummenigge entschuldigte sich für seine Kritik bei Trainer Ottmar Hitzfeld, die Bilanz der Süddeutschen konnte sich einmal mehr sehen lassen. Am Ende aber gab es doch noch den großen Knall.

Manager Uli Hoeneß ist einmal mehr der Kragen geplatzt. Einige anwesende Fans kritisierten die schlechte Stimmung in der geräumigen Allianz-Arena und machten die vielen Logenplätze dafür verantwortlich. Das brachte Hoeneß auf die Palme.

"Das ist populistische Sch...., was ihr hier erzählt. Dann müsst ihr euch einen anderen Verein suchen", lederte der Manager los. Einmal in Rage, hörte Hoeneß gar nicht mehr auf zu schimpfen: "Für die Stimmung im Stadion seid ihr doch verantwortlich."

Das Faß zum überlaufen brachte dann aber ausgerechnet ein Fan des Bayern-Erzfeindes 1860 München. Dieser lobte die Atmosphäre bei den "Löwen". Eine Aussage, die Hoeneß völlig aus der Fassung brachte. "Hört auf, zu erzählen, bei 1860 ist alles besser. Da ist gar nichts besser, der Verein ist praktisch pleite und wir haben ihn am Leben erhalten", grantelte der 55-Jährige.

Doch was kritisieren die Fans eigentlich an der Allianz-Arena? Vor allem die Zuschauer, die sich die Heimauftritte der Bayern in den VIP-Logen anschauen, wenig Ahnung vom Fußball an sich haben und nichts zur Stimmung beitragen.

Hoeneß konterte die Kritik lautstark: "Wer glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Dass ihr uns dafür kritisiert, dass wir uns dafür den A.... aufreißen, dieses Stadion hinzustellen? Das ist mit sieben Euro aus der Südkurve nicht zu refinanzieren." Nach dem Wutausbruch verstummten die Mitglieder. Nur allzu verständlich.

Und_jetzt?
Benutzer
Beiträge: 132
Registriert: So, 29.07.07, 14:15

Beitrag von Und_jetzt? » Di, 13.11.07, 18:26

Wers Geld hat schafft o!

Benutzeravatar
Schabarandy
Benutzer
Beiträge: 863
Registriert: Mo, 27.10.03, 20:32

Beitrag von Schabarandy » Di, 13.11.07, 19:06

Und_jetzt? hat geschrieben:Wers Geld hat schafft o!

Schaut mir eher nach

"Getroffene Hunde bellen"

aus.
Ausserhalb Bayerns gibt es kein Leben...und wenn doch, dann ist es keins...

[SEKTION NIEDERBAYERN]

Bronsky
Benutzer
Beiträge: 868
Registriert: So, 14.03.04, 18:13
Wohnort: Absurdistan

Beitrag von Bronsky » Di, 13.11.07, 19:39

Schon klar dass Schlipsträger im Designersessel nicht den Mund aufbekommen, während man die aktiven Fans ständig mit Repressalien und Stadienverboten bekämpft...

Und_jetzt?
Benutzer
Beiträge: 132
Registriert: So, 29.07.07, 14:15

Beitrag von Und_jetzt? » Mi, 14.11.07, 9:34

Schabarandy hat geschrieben:
Und_jetzt? hat geschrieben:Wers Geld hat schafft o!

Schaut mir eher nach

"Getroffene Hunde bellen"

aus.

Wuff wuff .... der "arme" Hund :-D

nufan
Benutzer
Beiträge: 1858
Registriert: Fr, 03.10.03, 21:53
Wohnort: Batzhausen

Beitrag von nufan » Mi, 14.11.07, 9:44

Sehr peinlicher Auftritt der zeigt dass der Ausdruck "Arroganz Arena" völlig berechtigt ist :wink:

Genau der gleiche Müll den Herr Hopp verzapft. Bloß weil die Herren im Geld schimmen, meinen die dass das alle Fußballfans tuen... und die 7€ Stehplätzler sind der Abschaum der Nation, die ach so tollen Fußball (hat man bei den Bayern die letzten Spiele ja gesehen :rolleyes: ) gar nicht verdient hat.

RWB Thomas
Benutzer
Beiträge: 862
Registriert: Do, 04.12.03, 12:43

Beitrag von RWB Thomas » Mi, 14.11.07, 14:50

"Für 40 Euro müssen wir uns nicht rechtfertigen"
Die Worte von Uli Hoeneß überschlugen sich fast im Zorn über die Kritik an der Fanpolitik des Vereins. "Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid, dass ihr uns kritisiert, weil wir dieses Stadion hingestellt haben!“ Auch als moniert wurde, dass die Eintrittspreise zu hoch seien, bezog der Manager deutlich Stellung. "Wir sind im europäischen Vergleich der mit Abstand billigste Spitzenklub. Bei Bolton im Stadion kostet die billigste Karte schon 40 Euro. Da müssen wir uns für 40 Euro für eine Karte gegen Schalke nicht rechtfertigen.“

Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sprang Hoeneß bei, sprach von Humbug, von unverschämten und lächerlichen Aussagen. "Das Problem ist doch, dass sich die Fanklubs untereinander nicht grün sind, sich nicht koordinieren lassen.“ Der Klub habe kürzlich angeboten, im Stehplatzbereich eine Kapelle zu installieren, die die Fangesänge anleiten sollte. Doch das sei von den Fans abgeblockt worden, "weil sie das als Eingriff in ihre Welt ablehnen“, schimpfte Rummenigge mit Ironie im Ton.

Quelle: SZ

Und_jetzt?
Benutzer
Beiträge: 132
Registriert: So, 29.07.07, 14:15

Beitrag von Und_jetzt? » Mi, 14.11.07, 14:52

Wo doch der Karl Moik soooooooo cool wär :-D

Benutzeravatar
Janni
Benutzer
Beiträge: 3234
Registriert: Mi, 15.10.03, 18:12
Wohnort: Duisburg-Süd
Kontaktdaten:

Beitrag von Janni » Mi, 14.11.07, 16:48

RWB Thomas hat geschrieben:
Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sprang Hoeneß bei, sprach von Humbug, von unverschämten und lächerlichen Aussagen. "Das Problem ist doch, dass sich die Fanklubs untereinander nicht grün sind, sich nicht koordinieren lassen.“ Der Klub habe kürzlich angeboten, im Stehplatzbereich eine Kapelle zu installieren, die die Fangesänge anleiten sollte. Doch das sei von den Fans abgeblockt worden, "weil sie das als Eingriff in ihre Welt ablehnen“, schimpfte Rummenigge mit Ironie im Ton.
Solche erbärmlichen Aussagen... :rolleyes:

Benutzeravatar
julistfan
Benutzer
Beiträge: 1563
Registriert: Di, 22.03.05, 9:08
Wohnort: Im Exil: München

Beitrag von julistfan » Mi, 14.11.07, 20:14

Offener Brief an die Fans:
Liebe Fans und Anhänger des FC Bayern,

es sind etwas stürmischere Zeiten momentan, mit Diskussionen, Meinungen und den Versuchen von vielen, Situationen zu erklären. Natürlich ist es schwierig in so einer Lage „miteinander“ zu sprechen und Dinge aus dem Weg zu räumen, wenn man räumlich voneinander getrennt ist.

Aus diesem Grund wählen wir heute die Form eines „offenen Briefes“, mit dem wir auf einige von Ihnen zugehen.

Uns gefallen diese Diskussionen derzeit nicht, die ein Bild ergeben sollen, dass zwischen dem FC Bayern und seinen Anhängern ein Bruch sei. Dies ist nicht und dies wird niemals der Fall sein. Einverstanden: vielleicht ist das eine oder andere Wort, das Anfang dieser Woche gefallen ist, mit etwas zu vielen Emotionen rübergekommen. Warum? Weil wir in dem Moment enttäuscht waren. Wir haben gerade in den vergangenen Jahren so viel, mehr als überall anders, für unsere Fans und Anhänger getan:

Wir haben den Wunsch unserer Fans, ein echtes Fußballstadion zu besitzen, erfüllt. Wir haben die Allianz Arena. Das hat viel Kraft, Diplomatie und viel, viel Geld gekostet. Aber unsere Fans haben nun ein Stadion, um das uns die ganze Welt beneidet.

Wir bauen derzeit an der Säbener Straße in München ein Servicecenter zum Wohle unserer Mitglieder und Anhänger. Damit sie zu uns kommen, das direkte Gespräch mit uns suchen und Sie bestens bedient werden können. Der Neubau, für unsere Fans, kostet uns 15 Mio. Euro.

Wir haben uns aber auch stets die kleinen Sorgen und Wünsche unserer Fans und Mitglieder angehört. Wie oft sitzen Fanclubvorsitzende und Abordnungen unserer Anhänger im Büro von Uli Hoeneß, Karl Hopfner und Karl-Heinz Rummenigge. Wir sind offen für Anregungen und die Belange unserer Fans und Mitglieder.

Wir haben so viel wichtiges umgesetzt. Z.B. auf Wunsch der Südkurve hinter den Toren einen Teilbereich aus Sitz- zu Stehplätzen gemacht. Diese Umbaumaßnahme (und die Rückrüstung für internat. Spiele) kostet mehrere hunderttausend Euro.

Wir haben für eine bessere Stimmung Vorschläge für Choreographien, für Musik in den Fanblocks gemacht. Dies wurde abgelehnt, und von uns akzeptiert. Ein bestimmter Zeitrahmen unmittelbar vor Anpfiff von Heimspielen stand in der Allianz Arena den Fans exklusiv zur Verfügung. Er wurde nicht genutzt.

Die Aufzählung könnten wir weiterführen. Denken Sie nur an die Preispolitik, mit der wir unseren Anhängern den Besuch der Bayern- Spiele möglich machen. Für 7 Euro ist es heute möglich, in der Südkurve Weltstars wie Ribéry, Luca Toni, Kahn, Klose, Zé Roberto und viele andere zu sehen. Ersparen Sie uns die Vergleiche mit Clubs, die keine Weltstars in ihren Reihen haben ­ aber die Eintrittspreise erst bei 30 Euro beginnen.

Wir möchten hiermit ausdrücken, dass der FC Bayern - und dieser Vorstand ­ mit allen seinen Mitarbeitern zum Wohl unseres Clubs und seiner Anhänger rund um die Uhr arbeitet.

Dass es hin und wieder Kritik gibt und Anregungen, Dinge anders zu machen, ist gut. Das haben wir uns immer angehört und werden dies auch weiterhin mit allem Interesse tun.

Aber wir sind auch in der Pflicht, auf Dinge, die nicht in Ordnung sind, hinzuweisen. „Wehret den Anfängen“ ist unsere Philosophie. Wenn beim FC Bayern, wie geschehen, Überfälle von „Fans“ auf andere Anhänger vorkommen, bei denen eine Frau ihr Augenlicht verliert, wenn sich solche Personen zusammentun und den FC Bayern als Plattform für ihre Darstellung suchen ­ dann müssen wir einschreiten. Dann können wir nicht zusehen, wie einzelne diesen großartigen Club in Verruf bringen und uns allen schaden. Ja, wir machen uns Sorgen, dass ­ wenn wir nicht aufpassen und einschreiten ­ Dinge auch in die falsche Richtung laufen könnten. Was derzeit im italienischen Fußball passiert, ist ein Horror und sollte uns eine Warnung sein.

Was wollen wir? Wir wollen den FC Bayern erfolgreichen Fußball spielen sehen. Wir alle wollen unsere Freude, unseren Spaß haben, wenn unsere Mannschaft auftritt. Wir wollen eine Gemeinschaft, eine Familie, die „Bayern-Familie“, die respektvoll miteinander umgeht. Dazu gehören unsere Anhänger, unsere Fans, unsere Mitglieder, unsere Spieler und alle unsere Mitarbeiter.

Und wenn wir von unseren „Fans“ sprechen, dann sind das die „Kuttenfans“ auf den Stehplätzen genauso wie die Fans in den Businessbereichen und Logen und der Vater mit seinen beiden Kindern auf der Tribüne. Wir sind Bayern.

Alle diese Anhänger sind uns wichtig, für den FC Bayern lebenswichtig. Für sie machen wir hier unsere Arbeit. Mit ihnen sind wir immer im Dialog. Und wenn es mal schwierigere Zeiten gibt ­ dann müssen wir alle noch enger zusammenrücken.

Dies werden wir tun. Wir laden Fanclubs für die kommende Woche zu einem gemeinsamen Gespräch nach München, zum FC Bayern. Wir wollen über diese Dinge, die uns derzeit beschäftigen, miteinander sprechen, offen und ehrlich. Unsere Einladung an die Fans wird in diesen Tagen an sie rausgehen. Wir freuen uns auf sie.

Karl Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß, Karl Hopfner
Einen Kommentar spar ich mir da lieber...
Viele Grüße, ein Gutmensch

soker
Benutzer
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 05.05.04, 20:26

Beitrag von soker » Do, 15.11.07, 17:54

wen es interessiert.... es gibt jetzt eine stellungnahme vom c12

www.clubnr12.de

und noch ein interview mit einem aus der FANszene

http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B2 ... ntent.html

Benutzeravatar
Flocke 2006
Aktiver Fußballer
Beiträge: 5014
Registriert: Sa, 22.11.03, 14:49

Beitrag von Flocke 2006 » Do, 15.11.07, 20:37

Sehr guter (leider nicht für die Schickeria selbst), vielmehr treffender Bericht zur "Fan-Situation" bei Bayern - ... Bericht/Interview von der Münchner Schickeria (warum muß ich dabei immer nur an Spider Murphy Gang denken (?) :clap: ) in der aktuellen Ausgaben von Erlebnis Fussball.

:arrow: www.kalles-kunden.de

:arrow: www.ulis-gaeste.de
"Lets be realistic - try the impossible"
Falko die Legende lebt, der Braunbär

Bronsky
Benutzer
Beiträge: 868
Registriert: So, 14.03.04, 18:13
Wohnort: Absurdistan

Beitrag von Bronsky » Do, 15.11.07, 21:41

War zwar bestimmt schon mal hier irgendwo zu sehen, aber finde den nachfolgenden Text zutreffender denn je:


Vor mir liegen ein paar alte Schals aus den 70er und 80er Jahren, Fotoalben aus alten Tagen. Aus Tagen in der der Fußball noch Fußball war, dem Volk und dem Fan gehörte. Seit Tagen schwelge ich in Gedanken. Gedanken über den Fußball im Allgemeinen und meinen Verein, immer verbunden mit alten Erinnerungen. Meine erste Meisterschaft 1986. Am vorletzten Spieltag verfolgte ich als kleiner Junge das Spiel gegen den Erzrivalen aus dem Norden am Radio. Mit einem Sieg wäre der Erzrivale Meister. Kurz vor Schluss der Alptraum: Elfmeter. Alles schien vorbei. Kutzop lief an, täuschte unseren belgischen Torwart und ……. schoss vorbei. Der Fußballgott trug unsere Farben. Am letzten Spieltag dann meine erste Meisterschaft im Stadion: 6:0 gegen unseren Rivalen aus den 70ern. 1989 die unglaubliche UEFA-Cup-Spiele gegen Inter Mailand und den SSC Neapel mit Maradona, 1994 das Phantomtor gegen unseren fränkischen Rivalen, 1996 der UEFA-Cup in Bordeaux. Alles Erinnerungen die tief in einem stecken, verbunden mit Erlebnissen, mit Freundschaften aber auch mit Trauer: 1999 das verlorene Championsleague-Endspiel gegen Manchester United in Barcelona. Ich weinte bittere Tränen. In der gleichen Woche ein Todesfall in meiner Familie. Diese Woche werde ich nie vergessen. Doch der Fußball, die Liebe zum Verein, die Freundschaften gaben einem Halt. 2001 dann der totale Triumph mit dem CL-Sieg in Mailand. So nah liegen Glück und Leid im Fußball beisammen. Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen, eine geniale Choreografie und Bengalos erhellten den Himmel von Mailand. Pure Fußballemotionen. Jahrelang erlebte man mit Freunden puren Fußball. Die Fußballwelt war noch in Ordnung auch wenn die Stimmung im Block nicht immer gut war. Unser Verein hatte halt schon immer verwöhnte Fans.

Ultra’-Gruppen entstanden in ganz Deutschland um geschlossen dem Stimmungstod in den Kurven entgegenzuwirken. Man steckte aber noch in den Kinderschuhen. Die Gruppen waren sehr klein und mussten noch viel lernen. Mit dem WM-Zuschlag für Deutschland ahnte ich schlimmes. In einem Interview äußerte ich, dass man Repressionen und Schikanen erleben wird die zu damaligem Zeitpunkt noch keiner zu träumen wagen würde. Man hat mich nur belächelt. An einem Montag lag ein Schreiben in einem Briefkasten von meinem Verein. Darin stand dass mir aufgrund gewisser Vorfälle keine Jahreskarte mehr zugeteilt werden kann. Welche Vorfälle? Es musste ein Irrtum sein. Doch nach einigen Telefonaten stellte sich heraus, dass 200 Leute nicht mehr erwünscht waren. Ich verstand die Welt nicht mehr. Mein Verein trat mich erstmals mit Füßen. War das der Dank für 10 Jahre absolute Treue. In den Medien wurde das ganze schön ausgeschlachtet. Leute wurden diffamiert und bekamen teilweise unberechtigt berufliche und private Probleme. Nur wenige seriöse Journalisten recherchierten richtig und das Blatt wendete sich. Leute unserer Vereinsführung waren einer Person aufgesessen die durch Lügen Gehör fand. Diese Leute im Verein sind Leute die sich gern als internationale Wirtschafts- und Fußballexperten bezeichnen. Nur wie können diese Leute dann einem solchen Lügner Glauben schenken ohne einmal nachzufragen????
Mit diesen Leuten saß ich kleiner unbedeutende Fan 3 Wochen vorher an einem Tisch und es wurde von „Ehrlichkeit“ „Vertrauen“ gesprochen. Bei Problemen sollte man miteinander reden. Ach ja???? Dann wird einem das Messer in den Rücken gerammt. Seit dem Tag schwor ich mir, dass ich mit diesen Leuten nichts mehr zu tun haben wollte. Die Vertrauensbasis ist dahin. Was ist den Charakter? Die Leute bekamen ihre Jahreskarte zurück ohne eine Entschuldigung, ohne eine Richtigstellung in den Schmierblättern, deren man sich vorher dankend bediente. Der Ruf gewisser Gruppen und auch Leute war ruiniert. Macht Ihr Euch keine Gedanken welche persönlichen Schicksale solche Verleumdungen bedeuten können? Aber was kann die Mannschaft dafür? Man liebte ja trotzdem den Verein, wenn auch nicht dessen Angestellte. Weiter ging es ohne zu vergessen.


Die Jahre vergingen, in jedem Jahr wuchsen die Gruppen, aber auch die Repression seitens der Staatsmacht. Die Medien schufen immer neue Horrorszenarien und der aufgebaute Apparat brauchte immer größere „Quoten“ um eine Daseinsberechtigung zu haben. Die WM rechtfertigte ja in der Öffentlichkeit alles. Die große Masse an „Fans“ interessierte dies wenig. Wird schon alles seine Richtigkeit haben. Mich trifft es ja sowieso nicht. Schritt für Schritt wurde die Repression ausgebaut und die Leute daran gewöhnt. In einer Gesellschaft die bestimmt ist vom Wegschauen, fehlender Zivilcourage und immer größerem Konsum nichts ungewöhnliches. Unser Verein fuhr Meisterschaften und Pokalsiege ein und wollte uns ein tolles neues fanfreundliches Stadion hinbauen. Das alte Stadion war behaftet mit vielen Erinnerungen und mit der Tradition unseres Vereins. Im letzten Spiel erlebten wir zum einen die wohl beste Stimmung im Olympiastadion die es je gegeben hat, angetrieben durch die Ultras die heute solche „Verbrecher“ und so verhasst sind. Zum anderen sah man die Brutalität der Staatsmacht die Knüppel schwingend die Atmosphäre abtötete. Alles was nicht kontrollierbar ist muss unterbunden werden. Trotzdem hegte man große Hoffnungen in das angeblich so fanfreundliche neue Stadion.

Dann der Schock: Stehplätze gab es nicht mehr und Fanutensilien die eigentlich selbstverständlich sein sollten wurden verboten. Wie im Kindergarten muss man quasi betteln um diese gefährlichen Utensilien hernehmen zu dürfen um den Verein zu unterstützen. Ständig stellte man sich die Frage: Sind Fahnen gefährlich? Die Antwort suche ich noch heute. Als Gruppe die logische Konsequenz: Man wollte unter diesen Umständen nicht halbherzig den Verein unterstützen. Die Entscheidung war richtig, doch scheinbar hegte der letzte Spieltag im alten Stadion beim Rest der Kurve große Erwartungen und die Kurve fühlte sich im Stich gelassen. Teilweise trotz richtigem Boykott zu verstehen. Es kam zum Bruch in der Kurve. Was sonst gemeinsam unter Führung der Ultras zelebriert wurde war plötzlich zerstört. Fehler wurden gemacht. Zusätzlich wurde noch von Leuten zusätzlich und vorsätzlich Öl ins Feuer gegossen. An den Auswirkungen leidet die Kurve noch heute. Die Kurve ist dadurch so geschwächt, dass sie nicht geschlossen gegen Unrecht vorgehen kann.
2006 dann der traurige Höhepunkt meines Fan-Daseins. Viele meiner Freunde wurden ungerechtfertigt aus dem Stadion verbannt. Ich persönlich hatte in dieser Situation Glück, das ich meiner Erfahrung verdankte.

Wenn ich die letzten 15 Jahre Revue passieren lassen, stehen mir die Tränen in den Augen. Wir schreiben das Jahr 2007:

Wo ist er geblieben der Fußball den ich so liebe? Was ist aus meinem Verein den ich so liebe geworden?

Wir schreiben das Jahr 2007. Der Fußballalltag ist trist und wirkt irgendwie irreal. Viele meiner Freunde müssen trotz Freispruch mit Stadionverbot draußen bleiben. Trotzdem sind sie meist dabei. Freundschaften die etwas bedeuten.
Was tut mein Verein dagegen? Nichts im Gegenteil!

Kein Spieltag vergeht an dem kein ungerechtfertigtes Stadionverbot vergeben wird, zig tausende Euro Steuergelder in unsinnigen Aktionen des Staatsapparats verschwendet werden: Busse werden teilweise stundenlang durchsucht ohne Anhaltspunkt, Busse werden hunderte Kilometer mit Polizeieskorte begleitet. Unschuldige Fans werden stundenlang in Tunnels festgehalten ohne menschliche Bedürfnisse tätigen zu dürfen, einzeln „abgeführt“ in dubiose Listen geschrieben, Leute ohne Grund stundenlang in Zellen gesteckt. Die Staatsmacht taucht im Privatleben auf, auf privaten Veranstaltungen abseits vom Fußball auf Privatgelände, alles auf Kosten der Steuerzahler! Gegenüber Busunternehmen und Veranstaltungsorten werden bewusst Lügen über Leute erzählt um diese zu diskriminieren.
Was tut mein Verein dagegen? Nichts im Gegenteil!

Die Kurve ist zerstritten, ein kleiner Haufen Leute möchte noch seinen Verein unterstützen, steht in der eigenen Fankurve eingepfercht in hohen Zäunen wie die Tiere inmitten einer vom eigenen Verein heran gezüchteten Art neuer „Fan“: Willenlos, Stumm, pfeifend ohne Emotion.
Gefährliche Gegenstände wie Megaphon, Lautsprecheranlage, Fahnen sind verboten. Wie im Kindergarten muss man um cm einer Fahnenstange feilschen und betteln um seinen Verein zu unterstützen.
Was tut mein Verein dagegen? Nichts im Gegenteil!

Und wie kann es sich der Fan dann erlauben einfach nicht mehr zu singen? Er hat die verdammte Pflicht dies zu tun. Eine Farce wenn ich darüber nachdenke dass man sich zum Teil vor dem Verein rechtfertigen muss warum man nicht singt. Dafür ist man also noch gut genug. Als willenlose Marionette des Vereins um dem Konsumenten im Stadion und vor dem Fernseher eine tolle stimmungsvolle Arena vorzugaukeln.

Der Fan wird langsam substituiert in der großen Geldmaschinerie „Fussball“. Unternehmen regieren den Fußball. Die Stimmung in den Stadien dient dazu um die Ware besser zu verkaufen. Bisher war Stimmung Aufgabe des Fans. „Doch warum dem Fan überlassen? Als gewiefter Verein kann man das doch selbst. Choreografien organisieren wir selbst, gern auch mal für einen Sponsor. Kritische Fans tauschen wir Schritt für Schritt gegen Zahlungskräftiges Publikum aus. Stimmung können wir auch aus der Konserve einspielen. Für unsere Marketing und Event-Abteilung kein Problem.“

Ein Schreckensszenario? Keineswegs. In spätestens 10 Jahren wird es keine aktiven Fankurven mehr geben. Der Sieg dieses modernen Fußballs scheint unaufhaltsam. Wenn man diese Willenlosigkeit und Kritiklosigkeit der großen Masse sieht und bedenkt dass die gespaltene Kurve nicht die Kraft hat zu kämpfen ist es zu spät. Schritt für schritt wird der Fan an gewisse Dinge gewöhnt „Ist doch nicht so schlimm“. „Es geht doch um die Mannschaft“
Doch geht es der Mannschaft um uns? Warum ist man einer Mannschaft etwas schuldig, die Wochen zuvor sich einen Dreck darum schert welche Schmach es für die Kurve bedeutete dass man das Derby so kampflos 3:0 verlor und sich abschießen ließ? Dieses vorgeschobene Argument zählt nicht mehr.

Aufgrund dieser Entwicklung, und der Tatsache wie die Kurve und die Fans auch vom eigenen Verein mit Füßen getreten werden müsste man den Stolz haben und diesem den Rücken zu zeigen und nicht alles schlucken.

Die Ultras und die Kurve stellen doch nur noch willenlose Kätzchen dar die bei Bedarf wichtig sind und fast alles schlucken? Wo ist Eure Ehre? Wo Euer Stolz? Aber es geht doch um den Verein, um die Mannschaft. Wenn ich alles Revue passieren lasse, kann ich mit Tränen in den Augen nur noch mit dem Kopf schütteln. Als Ultra-Gruppe müsste man Konsequent sein und sich eigentlich auflösen. Sicher kann man kämpfen nur der Kampf ist bei der Masse an willenlosen Konsumenten verloren. Man lässt sich alles gefallen und vom eigenen Verein ständig treten. Eine Entwicklung seit dem Vereinsausschluss. Der Verein hatte bis heute nicht den Charakter offen zu sagen dass wir Fans unerwünscht sind. Nur im kleinen kreis unter vorgehaltener hand fallen solche Äußerungen die auch mal nach draußen dringen.
Für uns Fans ist im modernen Fußball kein Platz mehr. Ultras sind z. B. alles Verbrecher. Jugendliche haben auch Fehler und schlagen mal über die Stränge, nur sind sie keine Verbrecher. Auf der anderen Seite ist es ein Trugschluss zu glauben man verbannt alles aus den Stadion um dort eine heile Welt zu schaffen. Soziale Probleme löst dies nicht. Wo bleibt die soziale Verantwortung der Vereine, des Fußballs für unsere Jugend unsere Gesellschaft?
Die Ultra-Gruppen und Fans übernehmen dies, wozu unser Verein nicht fähig ist. Leute unterschiedlichster Schichten werden vereint, auch neben dem Fußball beschäftigt und Ihnen ein Lebensinhalt gegeben. Soziale Verantwortung und Karitative Aktionen prägen das Bild der Ultras ebenso wie teilweise in unserer Gesellschaft längst verdrängte Selbstverständlichkeiten. Und im Gegensatz dazu wird jeder kleine Fehler gleich mit Ausschluss bestraft anstatt die Leute angemessen zu bestrafen und wieder einzubinden. Eine zweite Chance gibt’s nicht. Leute werden aus ihrem Umfeld gerissen und dadurch sozial ins abseits gestellt.

Ich schweife aus. Ist dies der Fußball den ich liebe? Nein. 15 Jahre lang bin ich mit meinem Verein durch Europa gereist, habe zig tausend Euro geopfert.
Auf der einen Seite blutet einem das Herz, wenn ich an all die Freundschaften und Mädels und Jungs denke die ich schätze und Teil meines Lebens wurden. Danke auch für Euren Beistand bei 2 weiteren familiären Schicksalsschlägen. Auf der anderen Seite ist dieser Fußball nicht mehr mit meinem Gewissen zu vereinbaren. Ich kann diesem Verein nicht mehr meine Stimme geben. Es gilt sich vor den Spiegel zu stellen und zu fragen ob man sich noch ins Gesicht schauen kann.
Auch wenn die meisten weiter alles schlucken und meine losen Gedanken hier vielleicht mit Hohn und Spott übersehen: Es juckt mich nicht. Ich kann noch in den Spiegel schauen. Vielleicht wird sich in 10 Jahren jmd. an die Worte eines kleinen dummen Fans erinnern. Wie damals in punkto Repression.

Schade dass es den einen Scheißegal ist was passiert und andere nicht kapieren.

Danke mein Verein für 15 größtenteils schöne Jahre. Heute bist Du für mich gestorben! Ruhe in Frieden!

Und_jetzt?
Benutzer
Beiträge: 132
Registriert: So, 29.07.07, 14:15

Beitrag von Und_jetzt? » Fr, 16.11.07, 11:53

1. Karl Moik ist cool!

2. Sage und schreibe 4 x Repression in Bronskys Text ....

Bitte wieder löschen!

Maulwurf-RWB
Benutzer
Beiträge: 580
Registriert: Mi, 22.02.06, 8:23
Wohnort: Großgau Scheuer

Beitrag von Maulwurf-RWB » Fr, 16.11.07, 18:28

Repression wird das neue Unwort des Jahres!
Italiener sind keine Europäer!

Schore
Benutzer
Beiträge: 415
Registriert: Mi, 25.10.06, 13:07
Wohnort: klingelingeling Obertraubling

Beitrag von Schore » Fr, 16.11.07, 18:31

wollma an Antrag ans bayerische Kultusministerium stellen? In Zukunft soll bereits ab der 2. oder 3. Jahrgungsstufe das Schulfach REPRESSION eingeführt werden.
Bringt ja dann jeden was....

Maulwurf-RWB
Benutzer
Beiträge: 580
Registriert: Mi, 22.02.06, 8:23
Wohnort: Großgau Scheuer

Beitrag von Maulwurf-RWB » Fr, 16.11.07, 18:34

Sing:
Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!
Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression!Repression, Repression, Repression, Repression, Repression! :-D
Italiener sind keine Europäer!

Benutzeravatar
ringo
Benutzer
Beiträge: 496
Registriert: Mi, 30.05.07, 12:22

Beitrag von ringo » Di, 29.07.08, 21:38

jaja der J.A von der säbener der darf des sagn.......

http://www.youtube.com/watch?v=ErBT1zWG8mQ
Gott gebe mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann...
den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann..
und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden

Benutzeravatar
ringo
Benutzer
Beiträge: 496
Registriert: Mi, 30.05.07, 12:22

Beitrag von ringo » Mi, 13.08.08, 19:55

Gott gebe mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann...
den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann..
und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden

Benutzeravatar
Flocke 2006
Aktiver Fußballer
Beiträge: 5014
Registriert: Sa, 22.11.03, 14:49

Beitrag von Flocke 2006 » Di, 02.09.08, 21:10


Antworten
kuchnie na wymiar warszawa