aus dem Nachbar-Thread:
Sheriff hat geschrieben:
Im Ernst: Bin ich eigentlich der Einzige, der sich, außer den direkt Beteiligten Micklas und Iarwain, darüber aufregt, dass Mike wegen AfD-kritischer Äußerungen den Politik-Thread geschlossen hat? Findet ihr das wirklich ok? (Gehört
Hat Mike tatsächlich als konkrete Begründung zur Schließung AfD-kritische Äußerungen genannt?
Ich denke nein.
Ich bin kein ein Fan von Zensur und von einer AfD-Wahl bin ich weiter weg als Neptun von der Erde.
Kann aber durchaus sein, das der "Appell an alle die vorhaben AfD zu wählen" (von Micklas) das Fass zum Überlaufen gebracht hat...
Ist für mich letztendlich egal, da die Bude ja wieder geöffnet wurde...
Grundsätzlich sehe ich Appelle oder Empfehlungen jemanden zu wählen oder nicht zu wählen eher kritisch.
Leider hat sich gerade diese Art der "Meinungsbildung" in der zunehmenden Amerikanisierung der politischen Wahrnehmung als besonders wirkungsvoll erwiesen.
- >> Menschen haben bis zum Wahltag keinen blassen Schimmer, ob u. wen sie wählen...
- >> Gemessen wird nicht nach Erfahrungswerten, Geleisteter Arbeit, Ergebnissen...
- >> Entscheidend sind nun zunehmend mediale Erfolge (Bierzeltreden, TV-Duelle, virales Marketing)...
- >> Viele sind empfänglich für die schnelle Empfehlung (Stammtisch, Wahl-o-mat, etc.)...
- >> Ideologisches Wählen aus Überzeugung verkommt zur aussterbenden Tugend...
Wahltrend-Institute verzweifeln in der heutigen Zeit.
Vieles entscheidet sich erst am Wahltag.
Ene-Mene-Miste Zufallsprinzip oder das brühmte 1, 2 oder 3... lassen grüßen.
Gefestiger scheint jedoch die Wahlgemeinde von Parteien, die bewusst oder unbewusst Ur-Instinkte ansprechen.
Hier (im Falle der AfD) ist es latente Fremdenfeindlichkeit bis hin zu offenem Rassismus.
Eine solche Grundeinstellung wird in der Parteienlandschaft zur Wahl exklusiv von der AfD bedient.
Hier reicht allein schon die Hauptparole, "wen wir hier nicht haben wollen"...
Das Programm an sich wird zum schmückenden Beiwerk.
Im Wahlprogramm der AfD (das sich übrigens ebenso schlüssig liest wie das aller anderen Parteien vor Wahlen) sind die übrigen frommen Forderungen von Parteien enthalten, die wissen sich nie an einer Regierung beteiligen zu müssen. Dementsprechend sind hier dutzendweise leicht zu lesende Stammtisch-gerechte Papp-Aufsteller enthalten, ohne weiter ins Detail zu gehen oder gar auf die Finanzierungslösung der frommen Wünsche einzugehen. Ganz im Gegenteil - Reiche sollen weiterhin mit Vermögensteuer etc. verschont bleiben... Soviel zur Partei des "kleinen Mannes".
Zusätzlich zum Programm-Einheitsbrei werden jedoch ein Großteil der Themen und Punkte stark vom Ausländer- und Asyl-Problem dominiert. Themenkomplexe wie "Innere Sicherheit" scheinen im AfD-Programm offenbar kein deutsches Problem zu sein.
Mit AfD-Sympathisanten kann durchaus diskutiert werden.
Auch eine stark rechts gerichtete politische Einstellung ist nichts was eine gesunde Diskussionskultur verteufeln sollte.
Jedoch sehe bei instintgetriebenen Hardlinern kaum Sinn und Zweck einer "Diskussion" zum Thema Untermensch, DIE Asylanten, DIE Neger, DIE Wessis, DIE Kanacken etc...
UND: Was außerhalb der blumigen Partei-Programm-Welt wirklich abgeht, konnte man am Wochenende bei der Pegida-"Kundgebung" deutlich sehen. Da wird nämlich fast ausschließlich in die Ur-Instinkte-Kerbe geschlagen.
Da wird locker flockig mit dem "Dritten Weg" aufmarschiert. Dann stehen halt mal so Transparente am Domplatz wie "Deutsches Volk erwache!"...